Klinkerfassaden: Arten, Verarbeitung, Pflege und Vorteile – Ihr umfassender Leitfaden
Klinkerfassaden sind eine der hochwertigsten und langlebigsten Lösungen für Gebäudehüllen. Sie vereinen Ästhetik, Widerstandsfähigkeit und Nachhaltigkeit auf einzigartige Weise. Doch welche Klinkerarten gibt es, wie erfolgt die fachgerechte Verarbeitung und worauf kommt es bei der Pflege an? In diesem Ratgeber erhalten Sie alle wichtigen Informationen sowie eine detaillierte Gegenüberstellung von Vor- und Nachteilen.
Welche Arten von Klinker gibt es?
Klinker wird nach Materialbeschaffenheit, Form und Einsatzzweck unterschieden. Hier die wichtigsten Varianten:
Vollklinker: Massive, hochgebrannte Ziegel, extrem widerstandsfähig gegen Witterungseinflüsse.
Klinkerriemchen: Dünne Klinkerplatten für Sanierungen und leichtere Bauweisen.
Hochlochklinker: Mit Hohlräumen zur Gewichtseinsparung und besseren Wärmedämmung.
Sonderklinker: Individuelle Formen für architektonische Details.
Glattklinker vs. Strukturklinker: Glatt für moderne, minimalistische Designs, Struktur für rustikale Optik.
Verarbeitung von Klinkerfassaden: Schritt für Schritt
Die fachgerechte Verarbeitung ist entscheidend für die Langlebigkeit der Fassade:
Vorbereitung: Tragfähigkeit des Untergrunds prüfen, Wärmedämmung integrieren, ggf. Hinterlüftung einplanen.
Verlegung:
Vollklinker: Mit Mörtel auf der Tragwand befestigen, typische Fugenbreite 10–15 mm.
Klinkerriemchen: Mit Spezialkleber verkleben, Fugenbreite 5–10 mm.
Fugenmörtel & Farbgestaltung: Wahl zwischen Schlämmfugen (modern) oder Kellenfugen (rustikal).
Abschlussarbeiten: Reinigung der Fassade, optionale Imprägnierung gegen Algen und Schmutz.
Pflege von Klinkerfassaden: So bleibt die Optik erhalten
Klinkerfassaden sind pflegeleicht, benötigen aber gelegentliche Aufmerksamkeit:
Regelmäßige Reinigung: Wasser und Bürste gegen leichte Verschmutzungen, pH-neutrale Reiniger für hartnäckige Flecken.
Algen und Moos entfernen: Essigwasser oder spezielle Biozidreiniger anwenden.
Fugen überprüfen: Alle 2–3 Jahre auf Risse oder Ausbrüche kontrollieren und ggf. ausbessern.
Vor- und Nachteile von Klinkerfassaden
Vorteile:
✔ Langlebigkeit: Über 100 Jahre Lebensdauer
✔ Witterungsbeständigkeit: Schutz vor Frost, Regen und UV-Strahlung
✔ Designvielfalt: Verschiedene Farben und Strukturen
✔ Brandschutz: Feuerwiderstandsklasse A1 (nicht brennbar)
✔ Ökologisch nachhaltig: Natürliche Rohstoffe, recyclebar
Nachteile:
❌ Hohe Kosten: 120–200 €/m² inkl. Verarbeitung
❌ Gewicht: Belastung der Statik erfordert sorgfältige Planung
❌ Aufwendige Verarbeitung: Fachbetriebe notwendig
❌ Fugenrisiken: Bei schlechter Verarbeitung können Schäden auftreten
Klinkerfassaden vs. Alternativen: Ein Vergleich
Material | Lebensdauer | Kosten ( €/qm) | Pflegeauswand |
Klinker | 100+ Jahre | 120-200 | Gering |
Putz | 30-50 Jahre | 60-100 | Mittel |
Holz | 20-40 Jahre | 80-150 | Hoch |
Metall | 40-60 Jahre | 150-300 | Gering |
Häufige Fragen (FAQ)
Können Klinkerfassaden nachträglich gedämmt werden?
Eine Dämmung ist nachträglich möglich, meist wird dafür eine Einblasdämmung verwendet. Diese wird in die Hohlräume zwischen der tragenden Wand und der Klinkerschale eingebracht.
Wie stark ist die Schalldämmung von Klinkerwänden?
Zweischalige Klinkerwände erreichen einen Schallschutz von bis zu 60 dB.
Sind Klinker umweltfreundlich?
Ja, da sie aus natürlichem Ton bestehen und in energieeffizienten Brennverfahren hergestellt werden.
Was kostet eine Fassadenreinigung
Die Kosten für eine Fassadenreinigung können Sie unserer Preisliste entnehmen und hängt von der Größe der zu reinigenden Fläche ab.
Fazit: Eine nachhaltige und wertbeständige Wahl
Klinkerfassaden bieten eine perfekte Kombination aus zeitloser Schönheit, extremer Widerstandsfähigkeit und nachhaltiger Bauweise. Trotz der höheren Investitionskosten überzeugen sie durch eine geringe Pflegeanforderung und eine außergewöhnlich lange Lebensdauer. Ob für Wohnhäuser, Gewerbebauten oder denkmalgeschützte Gebäude – Klinker bleibt eine der besten Fassadenlösungen.