Die Visitenkarte eines Wohnungsunternehmens
Eine ansprechende Fassade trägt viel bei zum Wohlbefinden der Mieter und zum positiven Ruf des Wohnungsunternehmens
Nach einer professionellen Fassadenreinigung strahlen die Gebäude wieder wie neu. Doch eine saubere Fassade ist mehr als nur ein ästhetischer Wohlfühl-Faktor für die Mieter. Welche wirtschaftlichen Aspekte stecken noch dahinter? Darüber haben wir mit Sven Winkler gesprochen, Referent Betriebswirtschaft beim Verband Sächsischer Wohnungsgenossenschaften (VSWG).
Lebenszyklus einer Immobilie
FassadenFix: Ein wichtiger Aspekt bei Überlegungen zur professionellen Fassadenreinigung ist der Lebenszyklus einer Immobilie bzw. die Lebensdauer einzelner Bestandteile wie Farbe oder Außenputz. Wie könnte eine Lebenszyklus-Analyse bei einer Fassadenreinigung aussehen?
Winkler: Bei einer Fassadenreinigung geht es bei der Lebenszyklus-Analyse für ein Wohnungsunternehmen darum, eine Vergleichsrechnung anzustellen. Zum Beispiel: Was kostet es, die Fassade konventionell zu erneuern im Vergleich zu einem Szenario, in dem Maßnahmen wie eine Fassadenreinigung durchgeführt werden, um die Lebensdauer der Fassade zu verlängern.
Farben und Putze
Farbe zum Beispiel. Da werden von den Herstellern Empfehlungen zu Wartung und Instandhaltung ausgesprochen, um diese Lebensdauer nicht nur zu erreichen, sondern auch zu verlängern. Und da beginnt die Kalkulation. Wenn ich es schaffe, aus den geplanten 20 Jahren 30 zu machen, dann kann ich die Kosten für die Fassadenreinigung und einen vorzeitigen neuen Anstrich gegenüberstellen.
Der Vergleich umfasst vor allem den Anstrich und dessen Zyklen mit und ohne Reinigung. Dazu gehören auch Nebenkosten wie Gerüst sowie Aufwand für Information und Betreuung der Bewohner vor, während und nach den Bauarbeiten.
Das Erscheinungsbild
FassadenFix: Eine gepflegte Fassade hat neben der unmittelbaren Investition natürlich viele weitere Aspekte, die finanziell nicht so einfach zu kalkulieren sind. Welchen Einfluss kann das äußere Erscheinungsbild eines Objektes auf Mietpreise, Leerstand oder Mieterfluktuation haben?
Winkler: Sehr relevant ist dieser Aspekt vor allem in Wohnungsmärkten, in denen es Leerstand gibt und sich die Vermieter bemühen müssen, ihre Wohnungen zu vermieten. Wenn ich in solchen Fällen einen Interessenten bei ähnlicher Lage und baugleicher Wohnung durch ein optisch weniger ansprechendes Gebäude A und ein frisch gestrichenes oder gereinigtes Gebäude B führe, dann entscheiden sich die Interessenten höchstwahrscheinlich eher für das optisch ansprechendere Gebäude.
Damit kann ich dem Leerstand entgegenwirken, wenn sich die ansprechenderen Bestände in meinem Bestand befinden und nicht bei der Konkurrenz.
Man sieht das Haus zunächst von außen, kommt danach ins Treppenhaus und erst dann in die Wohnung. Wenn man vorher bereits eine gewisse Abwehrhaltung hat, wird einem die Wohnung vielleicht nicht mehr so gut gefallen, als wenn man vorher einen guten Eindruck gehabt hätte.
Ein sauberes Gebäude suggeriert, dass es gut gepflegt und gewartet wird. Ob das automatisch dazu führt, dass man einen Euro mehr Miete pro Quadratmeter verlangen kann, ist schwer zu sagen. Aber zumindest erscheint es wahrscheinlicher, etwas höhere Mieten zu erzielen.
Der Imagegewinn
FassadenFix: Die Fassadenreinigung betrifft vor allem die Ästhetik der Gebäude und damit einen vermeintlich “weichen Faktor”. Aber natürlich hat das Aussehen auch wirtschaftliche Auswirkungen. Gibt es einen direkten Zusammenhang zwischen einem gepflegten Bestand und dem Image eines Wohnungsunternehmens?
Winkler: Genau, das Thema Fassade trägt generell viel bei zur “Visitenkarte” des Wohnungsunternehmens und der äußeren Wahrnehmung. Das macht die Immobilien generell attraktiver von außen. Eine schöne Fassade wird in der Regel mit einer guten Bewirtschaftung gleichgesetzt. Dies kann ein Argument sein, sich für die Immobilien dieses Vermieters anstelle der eines anderen Vermieters zu entscheiden, der nach außen hin keine ansprechende Visitenkarte hat. Es sorgt dafür, dass man nach außen hin als seriöser und pflegender Immobilienbesitzer wahrgenommen wird. Das hat bereits eine Wirkung.
Mietpreise
Eine gewissenhaft gepflegte Immobilie, einschließlich ihrer Fassade, kann bei Mietern den positiven Eindruck verstärken, dass die Genossenschaft oder der Vermieter ausreichend in die Instandhaltung investiert und sich um die Mieter kümmert. Mehrere Studien haben gezeigt, dass gut gepflegte Immobilien, die ästhetisch ansprechend sind und einen guten ersten Eindruck hinterlassen, in der Regel höhere Mietpreise erzielen können als solche mit einem schlechten Erscheinungsbild.
Leerstand
Eine gut gepflegte Immobilie kann es erleichtern, Mieter anzuziehen, was zu kürzeren Leerstandszeiten führen kann. Potenzielle Mieter könnten davon angezogen werden, in eine Immobilie einzuziehen, die äußerlich gepflegt aussieht. Dies kann den Leerstand verringern.
Mieterzufriedenheit und Fluktuation
Studien haben gezeigt, dass Mieter in gut gepflegten Wohnanlagen tendenziell zufriedener sind und eine längere Bindung an die Immobilie und die Genossenschaft haben. Unzufriedene Mieter könnten eher dazu neigen, auszuziehen, was die Fluktuation erhöhen kann.
Wertsteigerung und Kosten
Gepflegte Fassaden können langfristig die Bausubstanz erhalten und zu niedrigeren Instandhaltungskosten führen. Ein Werterhalt oder eine -steigerung der Immobilie durch gepflegte Fassaden kann sich positiv auf den gesamten Vermögenswert der Genossenschaft auswirken.
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